Porto Santo 33° 03’,64N 016° 18’,87W – Calheta (Madeira) 32° 43‘,07N 017° 10‘,37W
Montag 27.09.2009
Nach einer ruhigen Nacht in der Marina Porto Santo machen wir uns gegen Mittag,
in Richtung Madeira, auf. Unsere ersten Bedenken wegen der evtl. hohen Marina-
Gebühren in Madeira haben sich gelegt, da die Crew der „Spirit of Aelious“ einige
tolle Ankerplätze, in ihrem englischen Revierführer, aufgelistet hat, die bei uns
nicht verzeichnet waren. Danke für die tollen Tipps!
Bei klarem Himmel und Halbwind mit 4-5 bft segeln wir mit Groß und Genaker bis
zu 9,5 Knoten. Zwei „Einrümpfer“ mit gleichem Kurs konnten da nicht mithalten;
was dem Skip ein leichtes Grinsen ins Gesicht trieb.
Gegen 18.30 Uhr erreichen wir Madeira. In der geschützten Bucht von Machico
werden wir ankern und unsere neuen Crewmitglieder an Land bringen; denn die
Beiden wollen Madeira als Backpacker erkunden.
Bereits weit nach Einbruch der Dunkelheit trifft auch die „Spirit of Aelious“ ein, die
so nahe neben uns ankert, dass es dem Skip etwas mulmig wird. Am nächsten
Tag gibt’s bei unserem nahen Nachbarn, Mastclimbing am Ankerplatz, um das
Radar zu reparieren.
Dienstag 29.09.2009
Machico liegt zwischen hohen Felsen und genau hinter dem Airport von Madeira.
Es gibt eine nette Uferpromenade und gute Einkaufsmöglichkeiten. Die Touristen-
information, sehr freundlich, liegt in einer alten gelben Festung, mit Blick aus Meer
– auch nicht schlecht!
Am Abend findet ein Konzert an der Uferpromenade statt, was sich allerdings als
Wahlkampfveranstaltung herausstellt. Schön zu sehen – aber scheußlich zu hören.
Mittwoch 30.09.2009
Über Nacht hat der Wind auf SW gedreht, jetzt ist der Ankerplatz sehr unruhig
und unangenehm. Es regnet, Wind und starker Schwell laufen trichterförmig in
die Bucht ein! Alle lichten die Anker, um in den Marinas Schutz zu suchen.
Nur wir entschließen uns auf die Nordseite der Insel zu segeln, weil der Skip der
Meinung ist, dass die Nordseite vom Wind abgedeckt ist und somit einen ruhigen
Ankerplatz, bei Porto da Cruz, bieten müsste.
Ein heißer Ritt bei 6-7bft und rauer See, der aber letztendlich mit einem ruhigen
und absolut imposanten Ankerplatz belohnt wird.
Zwischen Felsmassiven, vor einem kleinen Ort – genau nach unserem Geschmack.
Es ist ein bisschen wie in den österreichischen Alpen, nur halt mitten im Atlantik!
Hier werden wir einige Tage bleiben und von hier aus die Insel erkunden.
Das Bier in der Cervezeria kostet nur 80 Cent und zum Taxi rufen steht ein antikes
Telefon bereit (-;
Am Ortsrand befindet sich die Destilliere des Zuckerrohrbranntweines aus dem der
Poncha, das Madeira Nationalgetränk, gemixt wird.
Donnerstag 01.10.2009
Ab und zu schaffen es ein paar Wolken über die hohen Berge und verhüllen auch
Porto da Cruz in einen Nebelschleier. Ein ungewöhnlicher Anblick beim Frühstück
im Strandcafe.
Glücklicherweise bringt der Autovermieter, den uns die nette Dame von der
Touristeninformation in Machico vermittelt hat, das Auto auch hierher. Es kostet
zwar 15 Euro mehr, aber beim Mietpreis von 29 Euro pro Tag und 30 KM Anfahrts-
weg, ein fairer Deal. Danke an Jorge von „Insularcar“ (Tel. 916143364).
Freitag 02.10.2009 – Samstag 03.10.2009
Heute starten wir zur Inselrundfahrt auf Madeira. Beim Blick hinunter in die Bucht
von Porto da Cruz erwartet uns dieser super Anblick, der auch dokumentiert wie
einmalig dieser Ankerplatz ist!
Nicht umsonst wird Madeira die grüne Insel genannt. Üppige, fast schon tropische
Vegetation wechselt sich ab mit atemberaubenden Aussichten auf den Atlantik.
Einige Kühe auf der Straße bestätigen unser Gefühl, dass die Gegend hier irgend-
wie an Österreich erinnert (-;
Natürlich gibt’s wieder jede Menge Motive für unsere Fotospezialistin Tina.
Sonntag 04.10.2009
Am Dienstag muss der Skip wieder mal für 2 Tage nach Deutschland fliegen, des-
halb sollen Tina, Chico und die Vanora solange in eine „sichere“ Marina.
Bei unserer Insel Rundfahrt konnten wir in der Marina Calheta einen guten Preis
aushandeln und so werden wir uns dahin aufmachen. Beim Auslaufen von Porto
da Cruz begegnet uns noch die „Spirit of Aelious“, die sich in der Marina Quinta
de Lorde (war uns zu teuer und zu steril) 2 Festmacherleinen abgerissen hatte,
weil es zu unruhig war. Sie wollten schauen was aus uns geworden ist und waren
erfreut, dass wir ihnen dieses Mal einen schönen Ankerplatz zeigen konnten.
Einen Zwischenstopp über Nacht werden wir in Porto Moniz machen, weil wir dort
eine gute Anlegemöglichkeit entdeckt hatten. So segeln wir, in zeitweiser
Begleitung von Delfinen, die beinduckende Felsküste der Nordseite Madeiras
entlang.
Leider ist der Anlegeplatz am Kai von Porto Moniz schon von Fischerbooten
besetzt; aber die freundlichen Fischer lassen uns auf ihrem Boot andocken dabei
erfahren wir, dass sie in 2 Stunden, für 10 Tage Richtung Lanzarote, auslaufen.
Schnell entwickelt sich ein interessantes Gespräch und wir lernen wieder einiges
über Land, Leute und vor allem übers fischen! Mit Freude machen wir witzige
Fotos von den Fischern und sind schon fast etwas wehmütig als sie auslaufen.
Porto Moniz ist eher eine Touristation für Ausflügler; aber für eine Nacht und mit
einigen Ponchas im Blut finden wir es auch hier sehr witzig.
Montag 05.10.2009
Wir legen recht früh ab, da wir nicht sicher sind was uns an Wind und Wellen auf
der Südseite der Insel erwartet. Tatsächlich erwartet uns sehr unruhige See als
wir das Cap passiert haben. Allerdings lässt der Wind nach und so Motoren wir bis
nach Calheta, wo uns eine abenteuerliche Hafeneinfahrt erwartet, die unge-
schützt den Wellen ausgesetzt ist.
Nachdem wir unversehrt einlaufen konnten macht sich der Skip nochmal ein Bild
und ist sichtlich beeindruckt von der starken Brandung.
Die Marina Calheta liegt zwar etwas abgelegen, bietet aber in der Umgebung alles
was man braucht. Nur in der aktuellen Wetterlage mit SW Wind ist sie absolut
unzureichend gegen einlaufenden Schwell geschützt und so liegen wir ziemlich
unruhig, an einem wackeligen Schwimmsteg.
Dienstag 06.10.2009
Bevor es zum Flugplatz geht unternehmen wir noch einen Bummel durch Funchal,
der Hauptstadt von Madeira. Die Stadt liegt imposant in ihrer Bucht und ist Ziel
von den meisten großen Kreuzfahrtschiffen. Rund um den Hafen gibt es malerische
Gassen, schöne Plätze und viele historische Gebäude.
Wie wir erfahren können kommt auch Ronaldo, der portugiesische Weltfußballer
von hier und wird auch dementsprechend verehrt.
Der Skip wird am Donnerstag wieder zurückkommen so dass wir Freitag oder
Samstag Richtung Kanaren aufbrechen werden. Tina und Chico bleiben hier zuhause,
denn Zuhause sind wir auf der Vanora – Vanora feeling eben!