Freitag 26.06.2009
Puerto Santa Maria 36° 34’,75N 006° 15’,34W
Endlich wieder Leben an Bord! Nachdem der Skip 3 Tage alleine an Bord war und die Zeit mit Wassermacher reparieren und Edelstahl polieren verbracht hat, kommt heute Tina mit unserer neuen Crew zurück.
Beatrice und Friedrich werden nun 10 Tage mit uns mitsegeln.
Beatrice hat auch unsere Post aus Deutschland mitgebracht – und siehe da: unser endgültiges Flaggenzertifikat für die Vanora ist auch dabei!
Ein „Merci“ noch mal, an den superfreundlichen Marinero „Jean Claude“ der hier die gute Seele ist und auch die Crews von einem Steg zum anderen transportiert. Ein Gracias an den spanischen Bademeister der uns in „Schwyzer-Dütsch“ erklärt hat, dass zwar Hunde am Pool verboten sind, er aber für unseren Chico eine Ausnahme macht.
Nach einem feuerroten Sunsethimmel machen wir uns auf, um unserer neuen Crew das schöne Puerto Santa Maria zu zeigen.
Natürlich gibt’s wieder ein Abendessen im Romerijo mit Lobster, Seafood etc. … unser Tisch ist randvoll mit all den Leckereien!
Samstag 27.06.2009
Puerto Santa Maria 36° 34’,75N 006° 15’,34W – Chipiona 36°44’,72N 0 06° 25’,81W
Wir wollen um 8 Uhr morgens auslaufen, aber vorher gehts nochmal mit Chico Gassi. Unser Tageziel Chipiona ist so gewählt, dass sich die neue Crew entspannt an alles gewöhnen kann.
Friedrich erhält erste Unterweisungen im Leinen aufschießen und navigieren, während Beatrice die Vanora auf sich wirken lässt und kurz mal die „Fische füttert“.
Leider können wir keinen geeigneten Ankerplatz finden, daher beschließen wir gegen 18 Uhr im Puerto Deportivo in Chipiona anzulegen.
Die Marina ist zwar groß und geschützt, doch absolut unverschämt und schmutzig!!
Zuerst werden uns 16 Meter Liegeplatz berechnet (da kein anderer Platz frei war??!?)
und dann müssen wir noch 50% extra bezahlen, weil wir ein Cat haben – Abzocke, Schade!
Dafür entschädigt uns der abendliche Besuch in der Altstadt von Chipiona mit toller Atmosphäre, schönen Häusern bewachsen mit Bougainvillas und unzähligen Kneipen! Eine Stunde kämpfen wir uns durch die Menschenmassen, ausschließlich Spanier und landen dann bei einigen Cervecas und „Moscatel“ an der Promenade!
Chipiona ist ein absoluter Tipp! Und bietet einfach alles, bis hin zum größten Leuchtturm Spaniens.
Vor der Marina trifft Chico die Liebe seines Lebens, eine süße kleine Pondengo-Mischlingshündin, die hier herumstreunt. Der Abschied fällt schwer und Tina lässt „der Kleinen“ noch ein bisschen Futter und Wasser da.
Sonntag 28.06.2009
Chipiona 36° 44’,72N 006° 25’,81W – Mazagon 37° 08’,03N 006° 050’,28W
Da uns gestern das Log (Anzeige für Geschwindigkeit) ausfiel, checken und reinigen wir heute zuerst den Geber – der jetzt wieder wie gewohnt funktioniert!
Wir legen ab und nehmen Kurs auf Mazagon. Den Wind direkt von vorn und kreuzen bei ca. 5 Windstärken auf.
Ein absolut entspannter Törn, entlang der schönen Felsküste der Alarve.
Friedrich steuert das erste Mal allein die Vanora und alle hoffen, dass es uns nicht so ergeht wie dem Wrack, dass wir passieren.
Wir erreichen unseren Ankerplatz in Mazagon um 19.40 Uhr. Der Platz ist ideal, da für die Großschiffe ein langer Schutzwall gebaut wurde und so unsere Vanora sehr ruhig liegt.
Über Mazagon gibt es nicht viel zu schreiben; es ist ein eher liebloses Touristendorf. Die Marina ist sehr schön, gehört aber den gleichen Betreibern, wie die Marina in Chipiona. Wir haben Glück, dass wir hier vor Anker liegen können!
Montag 29.06.2009
Mazagon 37° 08’,03N 006° 050’,28W – Tavira 37° 06’,99N 007°37’,19W
Am Morgen werden wir von der spanischen Nationalhymne geweckt! Sie erklingt von einem Militärschiff, das 3 Segelschiffe incl. strammstehender Besatzung in den Hafen geleitet. Wir vermuten, dass die Matrosen irgendeine Prüfung bestanden haben und nun mit allen Ehren in den Hafen begleitet werden – ein tolles Erlebnis!
Auch heute müssen wir gegen den Wind Richtung Tavira aufkreuzen. Wir fahren ein paar Extramanöver, als Friedrich zum wiederholten Mal seine Mütze verliert. Doch der Skip hat gut reagiert und die Mütze wird gerettet!
Kurz darauf heißt es wieder: Delfine!! Leider schwimmen und springen sie nur kurz um unser Boot, so dass wir sie nicht fotografieren können, Beatrice und Friederich sind trotzdem total begeistert von ihren ersten wilden „Flippern“!
Die Ankerbucht in Tavira 37° 06’,99N 007°37’,19W ist sensationell, fast schon Karibisch. Das Ankern gelingt uns wegen der starken Strömung allerdings erst beim 3. Anlauf….. ein Grund mehr für ein ausgiebiges Ankerbier! Wir bleiben an Bord und entschließen uns, Tavira erst am Morgen zu erkunden.
Dienstag 30.06.2009
Tavira 37° 06’,99N 007°37’,19W – Olhau 36°59’,93N 007°50’,49W
Der irre Sonnenaufgang gibt uns einen Vorgeschmack auf den heutigen Tag.
Tavira ist ein schnuckeliger Ort mit engen Gassen, die zum Teil noch von Fronleichnam geschmückt sind.
Alles ist sehr gepflegt und bei der Kirche auf einer kleinen Anhöhe hat man einen tollen Blick über die ganze Bucht.
Wir frühstücken das Übliche hier: geröstetes Brot mit Olivenöl oder mit Schinken und Käse – Lecker! Dazu Cafe, Mineralwasser und frisch gepressten Orangensaft, alles zusammen für 4 Personen nur 12 Euro!
Friedrich und der Skip fühlen sich in ihre Jugendzeit zurückversetzt, als sie mehrere alte Mopeds sehen, die sie früher auch mal gefahren sind!
Doch dann heißt es wieder: Anker hoch und aufkreuzen nach Olhão in der Bucht bei Faro. Da die Ankerplätze in Faro bei Ebbe kaum zu erreichen sind, beschließen wir vor Olhão zu ankern.
Eine gute Entscheidung, denn am Abend können wir mit dem Dinghy noch die kleine Fischerinsel „Ilha de Armona“ besuchen, ein paar Cervecas trinken, die kleine autofreie Insel, die freundlichen Menschen und die friedliche Stimmung auf uns wirken zu lassen.
Mitwoch 01.07.2009
Olhao 36°59’,93N 007°50’,49W – Albufeira 37°04’,93N 008°15’,37W
Die Sonnenaufgänge werden immer imposanter! (……wahrscheinlich weil wir auch früher aufstehen . . . .)
Zum Frühstück setzen wir mit dem Dingy nach Olhão über. Die Stadt ist interessant. Unser Skip findet endlich eine geduldige Verkäuferin, die ihm seinen Vodafone Webstick wieder auflädt und seine portugiesische Handykarte aktiviert. Viele schöne alte Gebäude und eine tolle Markthalle, allerdings auch alles schon etwas teurer. Doch Friedrich gerät beim Anblick der schönen Tomaten, Früchte und gebrannten Mandelkernen in einen wahren „Kaufrausch“.
Gegen Mittag lichten wir den Anker, denn hinter dem Naturschutzgebiet wartet auf Beatrice und Friedrich noch eine Überraschung: der Muschelstrand vor Faro.
Genau hier haben wir auf der Herfahrt kurz geankert und wunderschöne Muscheln gesammelt. Auch dieses Mal ist unsere Ausbeute riesig und die beiden können einige tolle Andenken mit nach Hause nehmen.
Inzwischen haben wir nachmittags einen tollen thermischen Wind, mit bis zu 6 Beaufort und beim Aufkreuzen im 1. Reff kommt richtig Freude auf!
Albufeira erreichen wir gegen 19 Uhr und ankern vor einer tollen Felswand, ganz alleine.
Leider kann der Ort nicht halten was die Kulisse verspricht. Eine absolute Touri-Hochburg á la El Arenal/Mallorca. Der Bummel durch die volle und laute Altstadt wird zur Qual, nur Discos, Pups und Fastfood! Für junge Leute sicher super – für Genießer nichts. Als uns dann wegen unserem Hund kein Taxifahrer mitnehmen möchte, ist die Stimmung auf Null! Nur das Bier und der Sternenhimmel auf dem Achterdeck kann uns nach dem langen Heimweg dann noch Versöhnen.