Freitag 19.06.2009 – Dienstag 23.06.2009

Freitag 19.06.2009

Tarifa 36° 00′,56N 005° 36′,26W

Da der Wind uns auch weiterhin nicht besonders unterstützt, sind wir weiter mit Großsegel und abwechselnd, mit einer unserer Maschinen unterwegs. Um ca. 16 Uhr, auf Position 36° 06′,42N 005° 56′,22W, können wir zum ersten Mal die Umrisse Afrikas an Steuerbord erkennen – ein aufregender Moment!

Auf unseren Instrumenten erkennen wir jetzt auch wie viel Verkehr auf diesem Seeweg unterwegs ist und vor allem die Schnellfähren zwischen Spanien und Afrika sind sehr imposant.

Den Hafen von Tarifa errechen wir um ca. 18.50 Uhr. Eine richtige Marina für Sportboote gibt es hier gar nicht und so machen wir zwischen den ganzen Fischerbooten fest, was uns eigentlich auch lieber ist. Kaum fertig, läuft hinter uns eine der besagten Schnellfähren von Tanger ein, und legt am Kai gegenüber an. Es gibt also doch noch viel, viel größere Katamarane als die Vanora (-; . . .aber natürlich keine schöneren!

Leider war dann das Essen im „El Ancla“ kein so toller Tip und so gehen wir noch zum Strand, der uns dafür mit einem tollen Sonnenuntergang verwöhnt!

Samstag 20.06.2009

Tarifa 36° 00′,56N 005° 36′,26W

Um 9 Uhr, kurz bevor die Fähre ausläuft, machen auch wir uns auf den Weg und fahren in die Straße von Gibraltar ein. Es sind zwar nur ca. 22 SM aber es ist schon etwas Besonderes in dieser Meerenge, zwischen 2 Kontinenten, herum zuschippern. Als dann auch noch Nebel aufzieht sind wir heilfroh dass die Vanora mit Radar und AIS ausgestattet ist und so jedes Fahrzeug, das uns kreuzen könnte, früh genug erkennen kann. Immer wieder erklingen dumpf die Nebelhörner der Superfrachter, die auf sich aufmerksam machen. Der Skip war sicher heilfroh dass er diese ersten Nebelerfahrungen an der Seite von Manfred machen durfte der die „Suppe“ sehr gelassen nahm. Kurz vor der Bucht von Gibraltar schiebt starker Nordwind den Nebel weg und wir kreuzen mit 9-10 kn auf.

Zwischen all den Riesenschiffen die hier ankern und auf Abfertigung warten, bahnen wir uns den Weg zur „Qeens Quay Marina“ 36° 08’,17N 005°21’,31W . Eine moderne schöne Marina mit nettem Personal die uns „very british“ und superfreundlich unsere Einklarierungsdokumente ausfertigen.

Nun ist die Vanora ganz offiziell aus der EU ausgeführt. (Gibraltar gilt Mehrwertsteuerrechtlich als Drittland). Wir dürfen nun aber auch für bis zu 8 Monate wieder in die EU einreisen . . . . . . so ist das eben.

Natürlich besuchen wir danach noch den weltberühmten Felsen von Gibraltar, mit der Seilbahn. Der Weg nach oben ist schon toll, aber der Ausblick vom Atlantik, über Afrika ins Mittelmeer, ist atemberaubend.

Eine Attraktion sind hier auch die freilaufenden Berberaffen, die einst von Winston Churchill, aus Marokko hier hergebracht wurden und vor denen aber auch überall gewarnt wird, da Sie Taschen plündern und auch beißen sollen. Allerdings hat Tina so witzige Bilder von einem Affenbaby gemacht, dass wir die Tiere sogar in unser Herz geschlossen haben.

Die Idee von Manfred, den Weg zur Mittelstation der Seilbahn hinabzulaufen, stellt sich dann aber bei über 30° etwas schweißtreibend dar und wir sind froh als wir den restlichen Weg nach unten schweben konnten.

Anschließend wollten wir noch in der tollen Altstadt bummeln doch ganz unmediterran sind hier am Samstagnachmittag und auch sonntags die Geschäfte geschlossen. So beschließen wir noch am Abend, zurück Richtung Cadiz zu segeln, wo wir ja nächste Woche Besuch aus Deutschland bekommen.

Zum Glück findet der Skip dann noch „Morrison“ einen sensationellen Supermarkt der tatsächlich noch offen hat und in dem sich auch wohl ganz Gibraltar verpflegt. Die Auswahl ist super und man läuft Gefahr den Laden leerzukaufen. Die Gewohnheit den Einkaufwagen mitzunehmen (und naaatürlich wieder zurückzubringen 😉 ist hier gänzlich unbekannt und so erntet der Skip viele skeptische Blicke auf unseren Weg zurück zur Marina.

Da das Diesel hier nur ca. 76 Cent gekostet hätte, ist es umso ärgerlicher dass leider auch die Tankstellen am Hafen schon seit 10 Minuten geschlossen hat als wir um 20.10 Uhr auslaufen.

Die Nachtfahrt wieder unter Motor und Großsegel wird etwas melancholisch da dies heute die letzte Nacht auf See für unseren Cat-Instruktor Manfred. So übernimmt Er freiwillig ein Großteil der Wache, denn wahrscheinlich hat auch er sich ein wenig in unsere Vanora verliebt.

Sonntag 21.06.2009

36° 31’,91N 006° 20’,34W

Am Morgen endlich frischt der Wind auf und wir können sogar in der Bucht von Cadiz noch einige Segelmanöver üben und Manfred ist sich dann wohl auch sicher, dass wir in Zukunft unser Schiff, samt Besatzung, sicher über die Meere bewegen können.

Wir laufen gegen 9.30 Uhr als erstes den Real Club Nautico in Cadiz an 36° 32’,53N 006° 016’,99W, der uns aber nur einen sehr unruhigen Liegeplatz direkt an der Einfahrt anbieten kann.

So segeln wir nochmals durch die Bucht Richtung Puerto Sherry wo wir auch dann zum ersten Mal unsere Dieseltanks auffüllen. 450 Liter a 1.05 Euro!! Der Hafen ist recht schön und sehr luxuriös allerdings auch sehr teuer – nicht unser Ding!.

So fahren wir noch ein Stück zum „Real Club Puerto Santa Maria“ 36° 34’,75N 006° 15’,34W wo wir eine Überaschung erleben: Ein toller Yachtclub, mit allem was man braucht, sogar mit POOL und mit einem nettem hilfsbereiten Marinairo.

Hier beschließen wir uns die nächsten 5 Tage zu bleiben, was sich als Glücksgriff herausstellt als wir am Abend die tolle Altstadt von „Puerto Santa Maria“ durchstreifen. Viele kleine Gassen mit unzähligen Kneipen und Restaurants. Seltsam dass wir dieser Ort nicht bekannter ist und alles nur von Cadiz spricht. Das Größte war aber dann „Romerijo“ der absolute Tip

für Fisch und Meeresfrüchte! Einfach aussuchen nach Kilo bezahlen hinsetzen, Cerveza bestellen und für ca. 10 – 12 Euro pro Person, sogar Languste essen! Da Romerijo auch der größte Fischgroßhändler vor Ort ist, stimmt hier Preis und Qualität!

Montag 22.06.2009

36° 34’,75N 006° 15’,34W

Die Marina ist genau was wir gesucht haben, um wieder mal “Klar Schiff“ zu machen, denn die letzten 500 Seemeilen, haben ihre Spuren auf der Vanora hinterlassen. Allerdings steht zuerst noch etwas Trauriges an: Nach über 3 Wochen geht heute unser Katamaran Trainer Manfred von Bord.

Ein toller Mensch, der uns nicht nur unsere Vanora erklärt hat, sondern von dem wir noch sehr viel mehr, auch über das Leben an Bord und an Land, lernen konnten. Wir werden sicher immer auch an seine vielen, witzigen Sprüche denken und auch wenn Segeln laut Manfred ein „Knallharter Sport“ ist, werden wir bei jedem „Anlegerschluck“ an dich denken. Vielleicht wird es ja was, im November, zusammen über den Atlantik – wir 3 und deine Vanora würden uns freuen!

(Katamaran segeln lernen mit Manfred gibts unter www.cat-sailing.de)

Heute und Morgen wird gewaschen und geschrubbt, denn am Mittwoch muss die Bordfee Tina, für 2 Tage nach Deutschland fliegen. Sie bringt dann Ende der Woche unsere neue Crew mit: Friedrich und Beatrice; da muß die Vanora natürlich wieder strahlen.

Aber davor gehen wir noch in den Pool. Vanora Feeling eben

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