Dienstag 15. Juni – Freitag 09. Juli 2010

Tyrrel Bay (Bequia) 12°27.482‘N, 61°29.242‘W
Schon wieder 3 Wochen vergangen, seit dem letzten Blog. Und dies waren 3 Wochen der eher unangenehmen Seite unseres neuen Lebens. Wieder mussten wir von Martinique nach Grenada, weil die Nullblicker von „Grenada Marine“ jede Menge Mist gebaut hatten.
Der Reihe nach:
Dienstag 15. Juni – Mittwoch 23.Juni.2010
Nach 2 schönen Tagen in der Friendship Bay, sind wir weiter nach Martinique gesegelt. Im Moment ist es echt anspruchsvoll hier zu segeln, denn in kürzester Zeit bauen sich Squalls (Gewitter) auf, die mit extrem starken Böen über uns hinweg ziehen.


Ständig ins Reff und wieder raus – das ist nicht wirklich witzig! Als wir in Le Marin ankommen legt hinter uns der Dockwise Frachter an, der die Yachten, die hier nur überwinterten, zurück ins Mittelmeer bringt.

Die Angel blieb bei dieser Überfahrt zum Leidwesen von Skip und Chico leider stumm, aber dafür gibt’s heute Abend lecker BBQ Chicken!

Man merkt, dass die Saison zu Ende ist. Selbst große Resorts, wie der Club Med, haben die ganze Anlage geschlossen, deshalb können wir jetzt mit Chico herumspazieren.

Allerdings hat dies auch noch andere Vorteile, denn nun hat der Lagoon Serice endlich richtig
Zeit für uns. Wir bekommen unsere neuen Salonfenster installiert, sogar mit dem „richtigen“ Alurahmen und dem „richtigen“ Glas!

Auch sonst konnte einiges an Garantiearbeiten zu Ende gebracht werden. Dann aber die Hiobsbotschaft: Das Wasser, das wir seit unserem Haul out in der „Grenada Marine“ immer wieder im Motorraum haben, stammt von den Schrauben die zur Befestigung der Saildrive-Manschette dienen, die jedoch zu lang sind und dadurch Wasser in den Rumpf lassen. (das Bild stammt noch von der Grenada Marine)

Selbst das neuerliche vibrieren des Backbordmotors stammt von dieser Manschette, weil die Fiberglas-Abdeckplatte zu eng ausgeschnitten wurde und nun am Saildrive ansteht. Nach hin und her telefonieren mit Grenada Marine steht fest, dass wir wieder nach Grenada müssen. Das Boot muss wieder aus dem Wasser, um alles wieder in Ordnung zu bringen. Zu all diesen bad News passt auch das Wetter, das in Martinique gerade herrscht.

Sogar unser Dinghy ist voll Wasser als wir es vor der Mango Bar festgemacht hatten.
Von hier konnten wir das WM Spiel Deutschland-Serbien anschauen – und passend zu allen Umständen, haben die Deutschen auch noch verloren. Als die Franzosen bei der WM ausgeschieden waren, gab es die Spiele nur noch verschlüsselt, also nichts wie weg!!!
Bevor wir wieder Richtung Grenada lossegeln bleiben wir noch für eine Nacht in St. Anne. Auch hier erleben wir die Auswirkungen einer Schlechtwetterfront die östlich im Atlantik vorbeizieht.

Bei diesem Wetter mag Chico nicht so gern Dinghy fahren und der Skip muss ihn erst zum einsteigen überreden.

Donnerstag 24. Juni – Sonntag 27.Juni 2010
Das Schöne an jedem Regenschauer sind allerdings die Regenbögen, die uns die Fahrt Richtung Süden verschönern.

Vor St Vincent treffen wir Delfine die dort wohl ihr festes Revier haben. Diese Begegnungen sind immer noch etwas besonders und steigern sofort die Stimmung bei uns Allen.


Am Sonntag erreichen wir Hog Island wo wir nochmal unsere Freiheit genießen bevor es am Montag aufs Trockene geht. Eine Bucht weiter, in der Clarks Court Marina, können wir im Clubhaus Deutschland- England anschauen. Zusammen mit Joe und Toni von der „Wouiee“ sind wir die einzigen Deutschen unter lauter Engländern, die nach dem Spiel etwas traurig waren.

Montag 28.Juni 2010 – Donnerstag 01.07.2010
Das war es dann auch mit feiern für uns, denn jetzt ging es wieder in die „Grenada Marine“. Bereits beim aus dem Wasser kranen wird unser schönes Schiff an der Seite verkratzt, nur weil diese Deppen zu blöd sind die Gurte richtig anzulegen.

Aber es wird noch besser; denn Jason, der „Manager“, bezweifelt auch noch ob der Schaden von ihnen stammt. Überhaupt will uns dieser „arrogante Sack“ auch noch als Schnorrer hinstellen, nur weil wir, die von ihnen verursachten Schäden, behoben haben wollen. Wie sich herausstellt ist auch das Antifouling völlig mangelhaft aufgetragen worden, eigentlich ist alles was Grenada Marine an unserem Boot gemacht hat entweder schlecht oder falsch gemacht worden. Wir streiten uns 4 Tage mit diesen Leuten rum, aber an eine Entschuldigung, Entschädigung oder ähnliches ist nicht mal zu denken. Mit Ach und Krach bekommen wir die Schäden Einigermasen repariert. Wahrscheinlich wurde beim letzten Mal auch der Propeller falsch montiert und hat sich nun in seine Bestandteile aufgelöst.

Da wir das aber nicht beweisen können, müssen wir uns mit fadenscheinigen Erklärungen zufrieden geben und mit einem defekten Prop weiterfahren! Denn natürlich waren „die“ nicht in der Lage uns kurzfristig Ersatz zu beschaffen.
Die 4 Tage an Land haben wir natürlich genutzt um einige Wartungs- und Reinigungsarbeiten selbst zu machen. So haben wir z.B. unsere Winschen zum ersten Mal selbst zerlegt, gereinigt, geschmiert und wieder montiert. Sogar mit Erfolg und ohne dass irgendwelche Teile übrig blieben.
Winch.
Auch Karl und Elisabeth von der „Perle“ haben wir in der Grenada Marine getroffen, die haben genau zu dem Zeitpunkt ihr Boot wieder ins Wasser gebracht. Wie wir erfahren, sind auch die Zwei verärgert, weil sie beim Antifouling anstrich abgezockt wurden.
ALSO UNBEDINGT VORSICHT MIT „ GRENADA MARINE“!
Freitag 02. Juli 2010 – Sonntag 04. Juli 2010
Wir verabreden uns mit den „Perlen“ zum Fußball schauen in der Prickley Bay, was sehr lustig wurde. Deutschland schlägt Argentinien! Karl zeigt dem Skip seinen Spezial-, geheim- Angelköder – der ist so geheim, dass wir die wichtigen Teile eingeschwärzt haben 😉

Wir sind froh endlich wieder zu ankern! Am Abend feiern wir noch ein wenig an Bord der Perle, wo uns Elisabeth gefrorenen und geräucherten Thunfisch serviert – lecker! Auch die Natur meint es wieder gut mit uns und serviert uns diesen Himmel.
Sunset Grand Anse
Die „Perlen“ werden wir Ende August wieder treffen, da sie jetzt erst mal einige Wochen mit Chartergästen unterwegs sind.
Montag 05. Juli – Donnerstag 06. Juli
Wir verholen in die Grand Anse, wo wir 3 Tage vor St Georges (Inselhauptstadt) liegen. Zum Glück hat uns Hubert von Corail Caribe in Marinique einen neuen Propeller besorgen können, der jetzt mit FedEx zu uns unterwegs ist. So lange können wir einkaufen und einige Besorgungen erledigen.
Hier kann man in der Lagune mit dem Dinghy direkt vor den Shops festmachen, gute Sache!

Da der Ankerplatz selbst nach Westen offen ist, erleben wir ein berauschendes Farbenspiel zum Sonnenuntergang!

Der Katamaran „Mupfel“ ankert auch vor St Georges, weil uns dieser Bootsname bekannt vorkommt, fahren wir mal vorbei und sagen „Hallo“.

Tatsächlich sind es Paul und Selinda, die mit ihren Tests auf www.natictest.de uns in Les Sables d‘ olone, bei der Ankerauswahl, geholfen hatten. Wir verabreden uns auf der Vanora, wo Tina leckere Rindsrouladen serviert, was den beiden Münchnern (die erst aus Westafrika her gesegelt sind) natürlich sehr genießen.
Bereits am Mittwoch ist unser Propeller bei Fedex angekommen. Das Abholen und Verzollen bei Fedex ist supereinfach und die Fedex Mitarbeiterin ist sehr nett und hilfsbereit! So können wir bereits am Donnerstag nach Carriacou segeln wo wir am Samstag wieder Chartergäste erwarten.
Der Törn wird sehr ungemütlich da uns der Wind sehr böig direkt von vorne auf die Nase bläst.
Zu alle Dem fahren wir bei einem Manöver auch noch in unsere eigenen Angelschnüre die sich komplett um unsere Antriebe verwickeln – sehr schlecht! Wir erreichen die Tyrell Bay in Carriacou erst Abends gegen 21 Uhr.
Freitag 09.Juli 2010
Bei Georg vom Arawak Divecenter lassen wir unsere Tauchflaschen füllen, da wir heute einiges Unterwasser zu erledigen haben. Wir müssen jetzt beide Propeller abmontieren, da in Einem die Angelschnüre hängen und der Andere ausgetauscht wird.

Auch dass geht nicht ohne Probleme ab, da die Idioten von „Grenada Marine“ so viel Loctide Kleber auf die Schrauben getan haben dass sie sich nicht lösen lassen. Wir brechen sogar unseren größten Schraubenzieher dabei ab. Erst als der Skip bei Jörg (einem ortsansässigen deutschen Mechaniker), noch stärkeres Werkzeug holt, bekommen wir unter größter Kraftaufwendung die Schraube gelöst.
So können wir die Arbeiten erfolgreich durchführen.

Morgen kommen unsere nächsten Chartergäste und eigentlich hätten wir uns gerne vorher etwas ausgeruht, aber nicht immer läuft alles rund im Paradies. Aber wenigstens ist inzwischen wieder unser Angelglück zurückgekommen!

Fschingqueen
Wir fangen Thunfische und Baracudas und unsere Kühltruhe ist voll mit leckerem Fisch auf den sich unsere Chartergäste (und auch wir) freuen können. Denn die sollen es ja auch erleben . . . . . . .das Vanora Feeling eben.

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