Mittwoch, 20. Januar 2010

Mittwoch, 20. Januar 2010
Clifton/Union Island 12°35.660‘N, 61°24.680‘W
Nach 4 Tagen liegen wir wieder in Clifton/Union Island vor Anker, irgendwie gefällt
es uns hier. Unser Ankerplatz liegt genau hinter dem Riff und so haben wir unseren
ganzen „Wassersport-Fuhrpark“ ausgepackt!


Direkt in der Mitte dieser Bucht befindet sich nochmals ein nicht ungefährliches
Riff. Es liegt fast komplett unter Wasser und hat schon so manchen Bootsrumpf
zerkratzt. Das Riff wird Roundabout genannt, weil es wie eine Verkehrsinsel mitten
drin liegt. Jetzt kommt´s: Heute Nachmittag ist eine Segelyacht, die ebenfalls den
Namen Roundabout trägt, auf das Riff aufgesessen. Zum Glück waren sofort alle
„Boat Boys“ mit ihren Motorbooten zur Stelle und konnten, nach ca. 1 Stunde,
das Schiff wieder vom Riff ziehen.

Witzigerweise war während der ganzen Aktion von der Crew kaum etwas zu
sehen. Einer der Boat Boys stand sogar auf dem Bug der Roundabout und hat das
ganze Manöver delegiert. Vielleicht hat sich der Skipper versteckt, denn es ist
wirklich übel wenn dir sowas passiert und dir schauen Crews von ca. 30 anderen
Yachten zu. Auf alle Fälle wird der Captain der Roundabout einiges an Lobster,
Fisch und Vegetables bei den Boat Boys kaufen müssen, um sich dankbar zu
zeigen!
Von hier aus kommt man auch in 1-2 Stunden an alle Hotspots der Grenadinen.
Am Sonntag sind wir rüber nach Petite Martinique gesegelt und haben uns dort
mal umgeschaut. Petite Martinique hat mit Martinique, außer dem Namen, nichts
gemeinsam. Es ist eine kleine verschlafene Insel mit gerade mal ca. 800 Bewohnern.
Hier scheint die Zeit still zu stehen – alles ist herrlich relaxed und bunt!

Man beachte bitte die Polizei Station! – aber Kriminalität gibt es hier eh keine und
auch mit Zoll nimmt man es hier nicht ganz so genau. So können wir rumbummeln
ohne gleich einklarieren zu müssen, obwohl Petite Martinique bereits zu Grenada
und nicht mehr zu St Vincent and the Grenadines gehört. Wir kaufen günstig Wein
ein (war ein Tipp von Romeo) und nehmen hinterher noch ein kühles „Caribe“ in
Angels Bar, die einzige Kneipe im Ort, wo angeblich, ab und zu eine Reggae Party
steigt – yeah mon!

Der Ausblick auf unseren Ankerplatz, vor Petite Martinique, ist einmal mehr einfach
herrlich!

Am Nachmittag segeln wir wieder zurück nach Union Island, wo wir in der Chatham
Bay übernachten wollen. Die kurzen Passagen zwischen diesen Inseln sind reine
Segelfreude! Bereits um 16 Uhr fällt unser Anker, in der Chatham Bay – neben der
Sea Cloud und zwischen den vielen Pelikanen, die ständig am Fischen sind.

Die Chatham Bay war lange ein Geheimtipp für alle die lieber etwas einsamer liegen
möchten, jedoch hat die Touristische Entwicklung auch hier nicht halt gemacht.
Inzwischen gibt nicht mehr nur die 2 Buden in denen Einheimische auf liebevolle
Art einige Speisen und Drinks anbieten, sondern auch einen mondänen Beachclub
mit Restaurant und Pool (auch einige Apartments sind schon im Bau).

Ganz schön anzusehen – aber nichts für uns! Wir entscheiden uns für einen
Sundowner bei „Ballhead“ (einer dieser Locals) und treffen dort sogar Martin und
seine Freundin von der „Ranja“. Das war das zweitkleinste Boot (Beneteau First,
nur 9,15m) das an der ARC teilgenommen hat. Irre was die Zwei da geleistet
haben, wir sind absolut beeindruckt von dem was sie uns alles erzählen.
Gemeinsam genießen wir den traumhaften Sunset.

. . . . und sicher werden wir auch gemeinsam am nächsten Tag fluchen, da unsere
Beine von den „Sandfleas“ verstochen wurden, die immer in der Dämmerung aktiv
werden.
Am nächsten Morgen werden wir von Chicos Gebell geweckt, der neben uns 2
Turtels entdeckt hat, die immer wieder in der Nähe der Vanora auftauchten.
Es scheint als beobachteten sie uns, genauso neugierig wie wir sie.

Die Chatham Bay ist auch ein Paradies für Schnorchler und Taucher, so kann Tina
weiter an Ihrem Projekt Unterwasserfotografie experimentieren!

Wir können dabei sogar mit den Fischschwärmen mit schnorcheln und uns wird
angesichts dieser Massen an Fischen schnell klar, warum hier so viele Pelikane
am jagen sind.
Allerdings gibt es in der Bucht weder Funk-, Handy- oder Internetempfang und
wir müssen doch noch einiges erledigen. Auch kommen am Dienstag, Ralf und
Inge mit der „Medianoche“ von Grenada zurück mit denen wir noch einen Treff-
punkt ausmachen wollen. So sind wir am Montag wieder nach Clifton, wo wir
heute auch die Medianoche getroffen haben. Es gibt wie immer viel zu erzählen,
so sitzen wir zusammen Walter und Brigitte von der „Bagalut“ (die wie Ralf, ihren
Alucat ebenfalls selbst gebaut haben) bis spät abends auf dem Achterdeck der
Medianoche.
Heute Morgen nutze ich noch die Gelegenheit (da wir günstig ins Net können) um
diesen Blog zu schreiben und freu mich, dass wir mit unseren Bildern und
Geschichten doch so viele Freunde in der ganzen Welt gefunden haben, die uns
auf unserer Reise begleiten. (vielleicht ja auch mal an Bord!)

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