Porto 41° 11,12’ N 008° 42,26’W – Lissabon 38° 42,15’ N 009° 09,42’ W
Freitag 12.06.2009
Heute kommt endlich wieder die Sonne durch (der Skip behauptet natürlich, dies läge nur daran, dass er jetzt wieder an Bord ist. . . . ) und wir laufen um 12.45 aus. Als dann ein Chivas Lagoon Cat unseren Weg kreutzt muß die Crew schmunzeln – da war doch was, im früheren Leben des Skips 😉
Unser Tagesziel machen wir erstmal von den Wind und Wetterverhältnissen abhängig. Bei Supersegelwetter legen wir fast 70 Seemeilen zurück und können jetzt endlich tolle Bilder von unserem „Wulle“ Genaker machen! ( . . . worüber sich Stefan, von der Brauerei Dinkelacker sicher sehr freuen wird!).
Die Bordfee zelebriert wieder einmal ein tolles Sunset-Dinner mitten auf dem Atlantik und spät abends, um 23.30 Uhr, erreichen wir die Marina in Figueira da Foz 40° 08,71’ N – 008° 52,24’ W.
Die nächtliche Einfahrt in die Marina ist abenteuerlich, da die im Hafenhandbuch angegebenen Richtfeuer wohl nicht mehr existieren und auf der Hafenmole ein Bagger die Lichter der Hafeneinfahrt verdeckt. Wir machen an der Tankstelle fest, weil die Marina wegen der Portugal Regatta voll besetzt ist. (dafür bezahlen wir auch nur den halben Preis für den Liegeplatz).
Beim rituellen morgendlichen „Brot holen mit Chico“ entdeckt der Skip die tolle Markthalle von Figueira da Foz, was Tina, angesichts der leckeren Sachen und der tollen Atmosphäre, das Herz höher schlagen lässt.
Samstag 13.06.2009
Unser heutiger Törnplan soll uns entspannt nach Peniche 39° 20,82’ N – 009° 22,48’ W bringen. Der Wind hatte gestern gegen Abend stark nachgelassen, deshalb wollen wir heute früher starten, um die Brise besser auszunutzen. Leider gibt es heute keinen blauen Himmel, sondern immer wieder mal ein paar Regentropfen. Entgegen unserer Vermutung frischt der Wind Heute, am Nachmittag nochmals richtig auf und am Cap von Peniche bläst eine Düse mit 25 bis 30 Kn. Wir sind froh noch einen halbwegs ruhigen Liegeplatz zu ergattern und selbst das Anlegemanöver, bei starkem Seitenwind, gelingt überraschend problemlos.
Peniche selbst ist rund um den Hafen voll mit Restaurants und das tolle Fort mit dem Museum ist ein absoluter Tipp! Noch dazu findet hier bis Sonntag das Festival „Sabores Mar“ statt und am Abend wird es hier auch richtig lebendig! Direkt am Hafen wurde eine tolle Bühne aufgebaut und glücklicherweise tritt heute Abend eine der Ikonen des portugiesischen „Fado“ auf: Ana Moura! Da die Marina innerhalb des Konzertbereichs liegt, kommen wir sogar, ohne Eintritt, in den Genuss dieses tollen Konzertes. Leider gibt es von dem Abend nur ein paar Handybilder, da wir unsere Kamera vergessen hatten.
Sonntag 14.06.2009
Um rechtzeitig in Lissabon einzulaufen, starten wir heute sehr früh. Um 7.48 Uhr verlassen wir Peniche.
Manfred hat die tolle Idee, am frühen Morgen einige Segelmänöver mit uns zu üben – naja!! das Frühstück auf See hatten wir uns dann aber auch redlich verdient.
Bei mäßigem Wind setzen wir den Spinaker der uns mit bis zu 7,5 Kn durchs Wasser zieht. Gegen Mittag haben wir eine tolle Begegnung, die uns sofort an Captain Jack Sparrow und seine Black Pearl erinnert: Uns kreuzt ein wunderschöner Traditionssegler, den wir am Abend schon im Hafen von Peniche gesehen hatten – imposant!
Auch heute frischt gegen Nachmittag der Wind wieder plötzlich auf. Beim bergen des Spinakers verfängt sich eine Leine so unglücklich, dass wir sie nicht frei bekommen und selbst die Genua anschließend nicht mehr setzen können. Ca. 7-9 SM vor Lissabon beruhigt sich der Wind und bei strahlendem Sonnenschein, sowie endlich auch warmen Temperaturen, fahren wir in den Rio Tejo ein. Als uns dann das Kreutzfahrtschiff „Pacific Dreams“ begegnet, sind wir uns gewiss daß die Vanora in Zukunft sicher die besseren Törns anbieten wird!
In der Ferne sehen wir die gigantische Brücke a`la Golden Gate, hinter der sich unere Marina befinden sollte.
Wir erreichen die Doca de Alcantara 38° 42,15’N – 009° 9,42W um 19 Uhr und machen am ersten freien Steg fest.
Dann schlägt Tinas große Stunde: Ab auf den Mast!! Unsere Bordfee hat entschlossen sich mit Ihrer Kletterausrüstung hoch auf den Mast ziehen zu lassen um die Leine freizulegen die sich am Mittag verfangen hatte. Alle Crews der Marina blicken andächtig nach oben und es scheint als fühle sich Tina dort oben richtig wohl! Die Aktion ist ein voller Erfolg und nun es ist gut zu wissen, dass wir auch derartige Schwierigkeiten, dank Tinas Tollkühnheit, selbst beheben können. Allerding hat dies auch seinen Preis: Heute bleibt die Vanora Küche kalt und wir müssen unsere Fee aus Dank zum Essen einladen 😉
Morgen werden wir den Lagoon Händler für Portugal (Seaway) aufsuchen, um ein paar Kleinigkeiten, „garantiemäßig“ erledigen zu lassen. Mal schauen wie die Jungs so drauf sind!?
Da wir noch überhaupt keinen Plan haben, wie wir Lissabon entdecken wollen, setzen wir uns einfach mal in eine der originellen alten Straßenbahnen und Manfred löchert den Fahrer so lange, bis der uns einen Tipp fürs Abendessen gibt und uns auch noch erklärt, wo wir aussteigen müssen und wie wir hinkommen.
Nach dem leckeren Abendessen im „Adega“ haben wir noch richtig viel Spaß, da gegenüber auf einer Bühne eine Live-Band spielt und es an den Ständen ringsherum Churros, Cerveza und Caipirinha, zu Minipreisen gibt.
Montag 15.06.2009
Gleich am Morgen kontaktiert der Skip die Lagoon Jungs von Seaway. Er kommt mit guten Nachrichten zurück an Bord, denn bereits am Nachmittag kann ein Mechaniker und ein Elektriker zu uns kommen, um die kleinen Schönheitsfehler auf der Vanora umgehend zu beseitigen. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an José Olivier von Seaway und seinen Topmechaniker Jorge, der uns auch noch einige sehr wertvolle, praktische Tips gegeben hat.
So haben wir nun den ganzen nächsten Tag, um eine Sightseeing Tour durch Lissabon zu machen. Tina macht ein tolles Abendessen und wir chillen bei sommerlichen Temperaturen auf dem Achterdeck bis spät in die Nacht. Vanora Feeling!