Les Sables d´Olonne – La Coruna
Jetzt wird es endlich ernst! Heute beginnt unser Trip rund um die Welt.
Nach gemeinsamen Frühstück und Törnbesprechung, beschließen wir um 13 Uhr auszulaufen. Die Vox-Crew macht ihre letzten Aufnahmen auf der Kaimauer (Sendetermin wohl gegen ende Juni!) und während auch andere Passanten uns zum Abschied zuwinken können wir ein bisschen nachvollziehen, wie sich die Skipper vom Vendee Globe beim Start gefühlt haben müssen. Wir haben perfekte Bedingungen und auch für die nächsten Tage ist schönes Segelwetter vorausgesagt!
Unser Törn führt uns von Les Sables d´Olonne quer durch die Biscaya nach La Coruna in Spanien. Geplante Fahrzeit: ca. 2 – 3 Tage, auf dem offenen Meer ohne Landsicht oder –kontakt – Aufregend!
Gegen Abend verschwindet das letzte bisschen Land am Horizont und die Nachtwachen werden eingeteilt. Tina und der Skip bis 2 Uhr, Manfred alleine von 2 – 6 Uhr. Wir fahren Groß- und Genuasegel bei 3 – 4 Windstärken die ganze Nacht hindurch.
Gemeinsames Frühstück auf offenem Meer ein Bilderbuchsonnenaufgang und die Vanora trägt uns mit einer Gelassenheit über das Wasser, die man wohl eher von der Aida erwarten würde.
Wir setzen zum 1. Mal unser Spinnakersegel – ein toller Moment, denn dieses Segel hat der Skip in den USA bestellt und war bis dahin auf die Versprechungen von Eric von „Atlanic-Sail-Traders“ angewiesen, dass es auch zur Vanora passt – es passt! und wie
Am Nachmittag – Tinas Freudenschrei: Delfine!! Sie sind da – viele, ja sehr viele! Sie umzingeln uns und veranstalten eine Riesenshow in unseren Bugwellen, unglaublich beeindruckend. Selbst Chico kann sich nicht halten und sein Gebell scheint die Delfine noch mehr zu animieren verrückte Dinge zu tun. Es sind um die 20 Delfine, die bis nach Mitternacht immer wieder am Boot auftauchen, was die Nachtwache heute natürlich extrem bereichert.
(Wir haben auch ein Video davon gedreht und werden dies demnächst einstellen!)
Während der ganzen Überfahrt haben wir auch 3 andere Gäste auf der Vanora aufgenommen;
2 Tauben und ein Minivogel, die ohne uns wohl ihren langen Weg nicht geschafft hätten,denn stets haben sie sich mehrere Stunden bei uns ausgeruht.
Tag 2. –wir haben idealen Wind, um unser zweites Zuatzsegel auszutesten: unser „Wulle“ Genacker! Das setzen des Segels ist einfacher als gedacht und selbst Manfred ist begeistert, von der Performance dieses Genakers, der uns auf bis zu 9 kn (ca. 15 KmH) vor den Wind schiebt! An diese Stelle nochmals vielen Dank an den Sponsor diese Segels: „Wulle Bier Stuttgart“ (vielen Dank Stefan!) Darauf stoßen wir jetzt auch an!
Danach folgt wieder ein Atlantik-Sonnenuntergang der Note 1 und eine etwas unruhigere Nacht. Kurz vor dem Wachwechsel hat der Wind gedreht und wir müssen mitten in der Nacht Genaker bergen und einige spannende Manöver fahren. Bis wir uns dann entschließen bei Gegenwind unter Motor weiter zu fahren.
Ein Schreck in der Morgenstunde, als der Skip Alarm schlägt, denn mitten im Atlantik ist er in eine Treibleine gefahren, die Fischer wohl zum befestigen ihrer Bojen ausgelegt haben. Der Backbordmotor blockiert und lässt sich auch nicht mehr auskuppeln. Jetzt schlägt Tinas Stunde: Neopren, Brille und Schnorchel auspacken, ab ins eiskalte Wasser. Aber kein Problem für einen PADI Divemaster – nach 5 Minuten hat sie die Leine aus dem Propeller gezogen und die Vanora ist wieder frei! Der Skip ist erleichtert und wie!
Als sich der morgendliche Hochnebel aufgelöst hat sehen wir gegen 10 Uhr zum ersten Mal wieder Land und erreichen um 16 Uhr unser Ziel, die „Marina Coruna“. Jetzt erstmal klar Schiff machen, die Spuren der letzten Tage wegschrubben, Wäsche waschen und aufräumen.
Bei unserem abendlichen Bummel durch die schöne Altstadt La Coruna entdecken wir, durch Zufall, den absoluten Insider-Tipp, das „La Bombilla“, wo wir mit leckeren Tapas (1.- Euro das Stück!!) und einigen Cervezas diesen ersten großen Törn ausgiebig feiern! Vanora Feeling!
Wow, was für ein geiles Segel!
Hoffe Ihr habt viel Freude damit.
LG,
Stefan